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COVID BEI DEN UREINWOHNERN

Brasiliens indigene Völker rufen um Hilfe gegen Covid-19

Das Fehlen staatlicher Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemiedes Präsidenten Jair Bolsonaro traf indigene Völker in allen Regionen Brasiliens besonders hart und verschärft deren bereits dramatische Lage noch weiter.

In Brasilien gibt es heute 305 ethnische Gruppen mit einer Bevölkerung von rund 900.000 Menschen, die 274 verschiedene Sprachen sprechen.

Von der Covid-19-Pandemie wurden laut der NGO APIB (Organisation Indigener Völker Brasliens) bereits 76 indigene Völker betroffen. Mit Stand 30. Mai gab es 1747 Infizierte und 167 Tote.

Das Zentrum der Epidemie befindet sich im Bundesstaat Amazonas, wo 28 eingeborene Mitarbeiter des indigenen Gesundheitswesens im brasilianischen Amazonasgebiet mit Covid19 kontaminiert waren.

Es starben bereits 42 Kokama-Indios aus dem Alto Solimoes, und nach dem Tod einer Indigenen aus dem Stamm der Yanomami im Staat Roraima, beschloss die Hutukara Association Yanomami, dass sich das Volk in die Wälder zurückziehen solle, um der Ansteckungsgefahr zu entkommen. 76 Gesundheitsarbeiter haben sich mit Covid19 angesteckt und in das Land der Yanomami sind mehr als 20.000 Goldgräber eingedrungen.

Manaus, die Hauptstadt des Amazonas, ist im völligen Chaos. Viele indigene Patienten mit anderen Krankheiten im Gesundheitshaus für Indigene, in anderen Krankenhäusern und Gesundheitsposten mit Covid19 kontaminiert wurden und dann in ihre Dörfer zurückkehrten.

Die Krankenhäuser in der Stadt Manaus waren bereits voll belegt und jetzt wird die Situation im Hinterland des Amazonas immer schlimmer. Das einzige Krankenhaus mit einer Intensivstation Hinterland von Amazonas befindet sich in der Stadt Tefé, 522 km von Manaus entfernt.


Wie überall in Brasilien werden, die Zahlen für Covid19 unterbewertet. Sonia Guajajara, die Präsidentin der APIB, erklärt : "die von der indigenen Bewegung ermittelten Zahlen stehen im Vergleich zu denen des Sekretariats für Gesundheit der Indigene (Sesai) in absurder Diskrepanz. Neben der Fahrlässigkeit des brasilianischen Staates gibt es institutionalisierten Rassismus."


Indiovölker sind seit 520 Jahren daran gewöhnt, für ihre Rechte zu kämpfen, und kommen zusammen, um neue Wege für bessere Gesundheitsvorsorge zu finden und ihr Land und ihre Umwelt zu verteidigen.

Von Rosa Gauditano, Fotographin und Antropologin


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